Wer auf der Suche nach ausgefallener Kunst ist, wird seit vielen Jahren auch im Internet fündig. So zum Beispiel bei Catawiki, einer holländischen Auktionsplattform, die ausschließlich online verfügbar ist bzw. stattfindet. Inzwischen ist Catawiki dabei fast so erfolgreich und beliebt wie eBay. Wer genau hinter Catawiki steht und welche Erfahrungen hiermit gemacht wurden, erklärt dieser Beitrag.
Catawiki – wer steht hinter dem Online-Auktionshaus?
Hinter Catawiki wurde 2008 von René Schoenmakers und Marco Jansen in den Niederlanden gegründet. Firmenhauptsitz ist die Hauptstadt Amsterdam. Ursprünglich als Online-Community für Sammler seltener Comics ins Leben gerufen, handelt es sich bei dieser Plattform inzwischen um eine der meistfrequentierten Marktplätze für Sammler und Verkäufer gleichermaßen.
Zusammengesetzt wurde der Name übrigens aus Catalogue und Wiki – kurz Catawiki. War Niederländisch zu Beginn die „Amtssprache“, ist die Auktionsplattform seit einigen Jahren in insgesamt 7 Sprachen verfügbar, darunter unter anderem Englisch, Deutsch, Französisch und Chinesisch. Diese Sprachen werden selbstverständlich auch von den Kunstexperten von Catawiki beherrscht.
Wie laufen Auktionen bei Catawiki ab?
Angeboten werden Auktionen im wöchentlichen Rhythmus bzw. Turnus. Dabei sind bis zu 65.000 Objekte im Angebot, die mit sogenannten Losen ersteigert werden können. Grundsätzlich unterscheidet sich Catawiki hier nicht von eBay, wo ebenfalls über einen bestimmten Zeitraum Gegenstände eingestellt und dann ersteigert werden können.
Nur handelt es sich bei Catawiki nicht um Alltagsgegenstände, wie beispielweise Kleidung, sondern um teils wertvolle Sammlerstücke, die schon lange nicht mehr nur aus seltenen und begehrten Comic-Ausgaben bestehen. Um ein Los für ein zum Verkauf stehendes Objekt zu erhalten, muss ein Verkäufer bzw. das Objekt allerdings einige Kriterien erfüllen, um auf Catawiki eingestellt zu werden:
- Das Objekt wird zunächst von den Inhouse-Kunstexperten geprüft und geschätzt
- Dabei reicht das Expertenwissen bis hin in die „absoluten“ Nischenbereiche
- Was dieses zu einem der USPs des Online-Auktionshauses macht
- Auktionen finden dabei ausschließlich online statt
Übrigens können Sie als Verkäufer Ihre Kunst- und Sammlerstücke auch per Bild einreichen. Diese werden dann von den Experten anhand der Fotos geprüft, geschätzt und im Idealfall zur Versteigerung zugelassen.
Wie verkaufe ich meine Sammlerstücke auf Catawiki?
Einige Dinge, die Verkäufer beachten sollten, haben wir bereits aufgelistet. Ähnlich, wie es auch bei Singulart der Fall ist – wobei es sich hier um einen komplett anderen Ansatz handelt – ist das Verkaufen zwar in der Theorie einfach, in der Praxis dagegen nicht immer. Das belegen unter anderem Erfahrungen, die einige Verkäufer in Tests und Bewertungen abgegeben haben.
Vorteile | Nachteile |
Catawiki bietet für jeden Geschmack das richtige Kunstwerk | Exponate werden nicht in natura geschätzt, sondern nur anhand von Fotos |
Es werden pro Woche mehrere hundert Auktionen angeboten | D.h.: Wer das beste Foto hat, „gewinnt“, was vielen Verkäufern ein Dorn im Auge ist |
Die Objekte werden von Kunstexperten geschätzt und verifiziert | Der Kundensupport wird als nicht besonderes unterstützend und damit nicht als professionell eingestuft |
Die Experten verfügen dabei auch über Nischenwissen, z.B. bei seltenen Whiskys oder archäologischen Artefakten | Die Zahlungsmethoden sollen juristischen Experten zufolge nicht zu 100 % sicher sein |
Die oben genannten Punkte sind gewissermaßen die Hürden, die von jedem, der verkaufen will, überwunden werden müssen. Nur weil Sie selber ein Objekt besitzen, dass Sie für außergewöhnlich halten, heißt das noch nicht, dass die Kunstexperten diese Meinung mit Ihnen teilen. Hinzu kommt, dass der Verkäufer die höchsten Chancen hat, der sein Kunstwerk perfekt in Szene gesetzt hat.
Viele monieren deshalb, dass das Gefühl aufkommen kann, von Catawiki „abgezockt“ zu werden.
Ich möchte ein Kunstwerk bei Catawiki kaufen – wie funktioniert das?
Wer eBay nutzt, weiß, dass der Höchstbietende das begehrte Stück erhält. Das ist das normale Prozedere bei einer jeden Auktion. Auch bei Catawiki haben Sie als Käufer die Option, ein Höchstgebot einzuloggen, also einen Preis, der für Sie persönlich die oberste Preisgrenze darstellt. Generell werden die ersteigerten Objekte innerhalb weniger Werktage verschickt, mit folgenden Versprechen:
- Catawiki gewährleistet jederzeit sichere Transaktionen im Internet
- Die Kreditkarte wird allerdings beim Kauf sofort belastet
- Dabei darf der Betrag 1.000 Euro nicht übersteigen
- Zu Ihrem Schutz gibt es Verifizierungscodes
Diese erhalten Sie auf Ihr Smartphone, um so als Käufer vor einem Datenklau, Phishing oder anderen Betrugsarten geschützt zu sein. Glaubt man einigen Bewertungen, zum Beispiel auf Trustpilot, ist dem aber nicht immer der Fall. Und so wird moniert, dass sicheres Bezahlen nicht zu 100 % gegeben ist.
Wie seriös ist Catawiki tatsächlich?
Womit wir bei der Frage zur Seriosität wären. Diese Bedenken gibt es teils auch bei eBay, inklusive entsprechender Bewertungen, bei Catawiki scheinen diese allerdings häufiger vorhanden zu sein. Diese finden sich erneut vor allem bei Trustpilot. Hier muss allerdings angemerkt werden, dass diese Plattform auch dann für negative Bewertungen genutzt wird, wenn ansonsten alles perfekt war.
Oberster Kritikpunkt: Der Kundenservice, der nicht immer so „supportive“ ist, wie die meisten Käufer und Verkäufer sich diesen wünschen. Ebenfalls nicht mit 5 von 5 Sternen wird die Expertise der Experten bewertet, die teils vielfach nicht korrekt ist. Demgegenüber stehen aber mindestens ebenso viele positive Bewertungen. Dennoch erhält Catawiki nur 3,5 von 5 möglichen Sternen.
Was spricht für einen seriösen Auftritt von Catawiki?
Wie bei allen Bewertungen, gibt es immer ein „schwarzes Schaf“. Das bedeutet noch lange nicht, dass dieses auch Recht hat und ein Betrug vorliegt. Und tatsächlich gibt es Aspekte, die nach der Erfahrung von Andreas Lang für eine Seriosität von Catawiki sprechen. Dazu zählen unter anderem die folgenden, die Tests und Berichte gezeigt haben:
- Catawiki bietet sichere Zahlungsmethoden an, u.a. mit Kreditkarte, Multibanco & Giropay
- Auch SOFORT ist als Zahlungsmethode möglich, ebenso wie SWIFT
- Catawiki hat einen festen Firmensitz in Amsterdam
- Das spricht ebf. für die Seriosität
Denn: Mit diesem Unternehmenssitz unterliegt Catawiki strengen EU-Regularien. Diese zu missachten, bedeutet in der Regel hohe Geldbußen oder die Sperrung der in diesem Fall Onlinefunktionen. Übrigens scheint PayPal bislang nicht als Zahlungsmethode zugelassen zu sein, was ein weiterer Kritikpunkt für viele Nutzer sein dürfte.
Catawiki Test und Erfahrung – unser Fazit
Liebhaberstücke zu finden, ist online inzwischen zwar nicht mehr so schwer, aber kann dennoch zu einer Herausforderung werden. Zumindest dann, wenn man nicht weiß, wo genau man schauen soll. eBay ist immer eine gute Adresse – allerdings nicht unbedingt, wenn es um Kunstwerke und seltene Sammlerstücke geht. Hier kommt das Online-Auktionshaus Catawiki ins Spiel. Mit inzwischen mehr als 14 Millionen Besuchern pro Monat, macht das niederländische Unternehmen dem US-amerikanischen „Verwandten“ den Rang als Spitzenreiter streitig.
Catawiki setzt dabei auf Expertenwissen und Seriosität sowie auf sichere Transaktionen online. Wer zu diesen Aussagen einige Bewertungen und Erfahrungsberichte hinzuzieht, wird allerdings auf die ein oder andere Negativbewertung stoßen. Diese sind teils durch juristische Experten verifiziert. Wer also bei Catawiki stöbern und ersteigern möchte, sollte diese Bewertungen im Hinterkopf behalten.